Albert Schweitzer Seminar '19

Wann:  08.-10.11.2019
Wer:  14 junge Menschen und zwei Referierende

Wer war Albert Schweitzer und was ist der Bezug zur deutschen reform-jugend?

Vor etwa einem Jahr gab es wohl eine Diskussion, Albert Schweitzer aus dem Titel der Wege&Ziele der drj zu entfernen. Johanna dachte sich: Nicht ohne zu wissen wer er überhaupt war. Also entschloss sie sich ein Seminar zu organisieren. An Silvester stieg ich mit ins Boot. Ich fand das Thema interessant und wollte ein Treffen planen. So entstand das Seminar.

Am Freitag reisten 16 junge Menschen zwischen 17 und Anfang 30 in ein Pfadfinderheim in Bad Vilbel, gespannt auf neues Wissen über Albert Schweitzer und Gespräche und Diskussionen über unsere Wege und Ziele und „Ehrfurcht vor dem Leben...“ Michael bereitete uns ein leckeres Abendessen zu. Danach begannen wir mit einer Vorstellrunde, in der jede*r sagen durfte, wie er/sie genannt werden möchte, was einem wichtig an der drj ist und was für Fragen er/sie hat, die über das Wochenende beantwortet werden sollten. In der Zeit trudelten dann auch noch sie letzten von uns aus Karlsruhe ein.

Als nächstes stellten unsere Referenten Horand und Mathilde ihren Plan/ Roten Faden vor. Wir durften Veränderungsvorschläge geben… Als Hausaufgabe bekamen wir noch Fragen mit und Gedanken zum drüber nachdenken.

Wir sammelten uns draußen in der Kälte und machten Abendkreis. Danach kuschelten sich einige auf den Dachboden mit dem Matratzenlager, quatschten und lachten lauthals oder kuschelten und führten tiefere Gespräche. Diese verlagerten sich irgendwann nach unten, als oben geschlafen werden wollte. Unten wurde unter anderem die Silvestereinladung gefaltet, sortiert, eingetütet und mit Briefmarken und Adressklebern versehen. Doch auch diese Gruppe wurde kleiner. Und schließlich lagen wir alle oben in unsere Schlafsäcke eingekuschelt.

Doch die Nacht blieb weiterhin spannend. Einige glaubten überhaupt nicht geschlafen zu haben, als am nächsten morgen von Johanna geweckt wurde. Doch dass ich laut geschnarcht habe oder das Yao rumbrüllte, dass das Licht angemacht werden müsse und wir alle aufwachen sollen hatten trotzdem nicht alle mitbekommen.

Nach einem leckeren Frühstück mit sehr viel Obst (eine Spende von Teegut) bekamen wir einen kurzen aber guten Eindruck in Albert Schweitzers Leben, vorgestellt von Horand. Wir sahen uns auch eine kurze Dokumentation von seinem Spital in äquatorial Afrika an.

Nach einer kurzen Pause folgte seine Ethik. „Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das Leben will“ Albert Schweitzer hat seine Ethik gelebt, was ich sehr bewundernswert finde. Aber auch er ist nur menschlich und hat das auch nicht immer 100% hinbekommen.

Über seine Ethik begaben wir uns mehr und mehr in Richtung unserer Wege und Ziele. Mathilde stellte uns noch Kritikpunkte an Albert vor und schließlich bearbeiteten wir in kleineren Gruppen je zwei bis drei unserer Leitgedanken.

In Pausen wurde geschlafen, es gab leckeres Mittagessen (sogar mir hat der Kürbis geschmeckt), man suchte die Toilette auf, eine Gruppe ging spazieren. Der Abend war wieder offener gelassen. Wir hatten soviel Input, das die Kapazitäten was Aufnahmefähigkeit anging gut ausgelastet waren. So gab es wieder verschiedene Gespräche und Tätigkeiten. Benni erklärte uns z.B. warum die Summe aller natürlichen Zahlen -1/12 ist. Doch auch dieser Abend ging zu Ende. Der Abendkreis ging erstaunlich lang. Eine Kerze stand in unserer Mitte und auch nachdem wir uns gute Nacht gesagt hatten blieben einige noch draußen uns sangen weiter.

Heute morgen hat uns Laurin geweckt, teilweise mit sehr schönen und teilweise mit sehr nervigen Liedern (meine Ansicht). Nach dem Frühstück befassten wir uns unter Mathildes Anleitung nochmal mit unseren Wegen und Zielen, gingen auf vorherige Fragen ein, machten einen abschließenden Rückblick und eine Feedback Runde. Hierbei kam mir und Johanna sogleich eine Idee für ein weiteres Seminar: Wie kritisiere ich ohne zu verletzen/ sodass die andere Person es annehmen kann oder auch „einfach“ Kommunikation, denn immer wieder gehen solche Dinge bei uns auch mal schief.

Da die ersten sich dann schon wieder auf den Heimweg begeben mussten (nach Erfuhrt, um von dort den Bus nach Frankfurt nehmen zu können, damit die Fahrt nicht umsonst gebucht war und zurück nach Erfurt ;D) sangen wir noch ein paar schöne Lieder, sprachen Dankesworte aus und sagten tschüss.

Viele große Heinzelmännchen und Weibchen putzten das Haus und das Toilettenhäuschen blitzeblank und es kehrte Ordnung ein. In Küchennähe wurden Brote geschmiert oder verspeist. Und schließlich verabschiedeten wir uns alle voneinander, fast schon mit Tränen in den Augen.

Ich habe ein sehr schönes Gefühl wenn ich an diese letzten drei Tage zurückdenke. Ich habe viel gelernt, gelacht, geliebt und gelebt und war müde, genau wie jetzt auch. Gute Nacht.

 

Aurelia